Ein Geysir gespeist aus der Abwärme des Kraftwerks gleich nebenan, gründerzeitliche Flaneure, eine Vulkansteingrotte. Was sich nach Phantasie oder vielleicht dem alten Spreepark im Plänterwald anhört, ist in Wahrheit der Wildenbruchplatz um die Jahrhundertwende. Auf einem „Rummel der Geschichten“ ließen wir die sich wandelnde Gestalt des Parks aufleben, machten Umbrüche und Narben erfahrbar, näherten uns spielerisch den so verschiedenen Nutzungen des Parks zwischen bürgerlicher Repräsentation, proletarischer Vergnügung und Einweggrill.
Das Spielen hilft, aus den für selbstverständlich gehaltenen Vorstellungen auszubrechen, die Wahrnehmung zu verschieben, bei sich anzukommen. Es öffnet Wege für neue Perspektiven und Bezüge. Wir spielten im Rummel der Ge-Schichten mit dem Raum und seiner Historie. Eine Rummelreise führte die Besuchenden von einer Rummelbude aus durch den Park. An jeder Station galt es ein kleines Bruchstück der Geschichte zu erspielen, erahnen oder zu erfragen.
Juni 2023 / Wildenbruchplatz in Berlin / zusammen mit Anna-Sophie von Agris / im Rahmen von 48 Stunden Neukölln