UM:BAU ist ein Baukollektiv mit Sitz in Luckenwalde. Weder klassisches Architekturbüro noch Zimmerei, hinterfragen wir die Trennung von Planung und Ausführung, denken Prozesse neu und gestalten Gesellschaft. Über den Entwurf und die Planung hinaus setzen wir unsere Projekte in der eigenen Werkstatt um. So entstehen Feedbackprozesse und Raum für Kreativität, die zu hochwertigeren Ergebnissen führen. Wir verstehen Bauen als gesellschaftlichen Prozess, der aufgrund seiner sozialen, ökonomischen und ökologischen Implikationen verantwortungsvolles Handeln erfordert und zugleich ein Medium darstellt, unser Miteinander zu gestalten. Wir setzen bei unseren Projekten auf vier Leitprinzipien.

Kollektive Bauprozesse und die Einbindung von Freiwilligen und Neugierde sind wesentliche Bestandteile unserer Arbeit. Wir fördern den Austausch von Erfahrung und Wissen, plädieren für Wissenstransfer, statt Wissenshierarchien. Wir lernen voneinander, insbesondere außerhalb institutioneller Rahmen. Wir wollen Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Geschlecht gerade im Baugewerbe abbauen.

Situative Architektur schafft Möglichkeits- und Probierräume, die niederschwellig, genehmigungs- und risikoarm sind. Sie erlaubt die behutsame Annäherung an Orte, Menschen und Gegebenheiten und erlaubt den Anstoß von Diskursen. Sie bildet provisorisches, tentatives Wissen und erkennt zugleich Limitationen an. Ihre Methode ist die Improvisation und sensuell-sensorische Erkundung von Räumen über die körperliche Anwesenheit der Akteure.

Keine Ufos, sondern Aufbauen auf dem Bestand, indem wir Ressourcen identifizieren und nutzen. Wir schreiben Geschichten fort und nicht fest, orientieren uns an Kontinuität statt am ewig Neuen. Wir sind gegen die eingeübte Abrissmentalität.

Aufmerksamkeit ist nicht Ziel, sondern Mittel, um Orte sichtbar zu machen und Neugierde zu wecken. Wir wollen in den Dialog mit zukünftigen Nutzer*innen treten, Öffentlichkeit und Diskurse anstiften und für Themen sensibilisiere

Team

Jan Dubský (*1989) studierte 2008 – 2017 in Prag und Aachen Architektur und Urbanistik. Er erforscht und entwirft (r)urbane Räume im Spannungsfeld von ortsspezifischen Installationen über Prozessdesign bis hin zu strategischen Entwicklungskonzepten.

Selina Rother (*1999) studiert Holztechnik an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Seit ihrer Hospitanz beim Berliner Ensemble gilt ihr Interesse besonders dem Gestalten von Räumen und Schaffen von Atmosphären.

Jann Spille (*1990) hat von 2008 – 2018 in Köln, Paris, Berlin und Istanbul Sozialwissenschaften studiert. Anschließende Ausbildung zum Zimmerer mit Schwerpunkt in der Restauration und Denkmalpflege. Derzeit Absolvierung der Meisterschule an der Handwerkskammer Cottbus.