Das zweite der drei Picknick-Workshops in der Lausitz fand in Pretschen statt. Wir wurden von dem Institut für Residenz im ländlichen Raum eingeladen, drei Projekte zur Aufwertung der Nutzbarkeit der Freiräume zu realisieren. Nach Vorgesprächen und Vorbesichtigungen der Orte haben wir drei spezifische Kleinarchitekturen bzw. Möbel geplant, die die jeweiligen Wünsche der lokalen Akteure aufgenommen haben. Die Bewohner:innen in Pretschen haben sich eine modulare, offene Bank auf einer kleinen Wiese an der Dorfstraße gewünscht, die zum Treffpunkt und Verweilort werden kann.
Unsere Entscheidung für einen offenen Entwurfsprozess in situ führte erstmal zur Auswahl des Vokabulars: ungehobelte Bohlen, Spanngurte und abgerissene DDR-Formbetonsteine. Aus diesen gesetzten Bauteilen haben wir gemeinsam mit den Nutzer*innen an einem Tag eine Sitzplattform entwickelt, die sich den individuellen Wünschen anpassen lies. Beim Entwerfen gab es Diskussionen über die Gestaltung und Ausrichtung von Plattform und Bank, die richtige Sitzhöhe oder den besten Winkel einer Lehne. Auch das gemeinsame „Anpacken“ löste das eine oder andere Gespräch aus. Da keine irreversible Verbindungen oder gar Schrauben verwendet wurden, lässt sich die gesamte Struktur einfach zurück in die einzelnen Bauteile auseinanderbauen.
Die Sitzplattform wurde an einer Birke errichtet, die vor zwanzig Jahren von einer der älteren Bewohnerinnen des Hauses gefplanzt wurde.
August 2023 / Pretschen, Lausitz / zusammen mit Institut für Resilienz im ländlichen Raum und Atelier Werenzhein / im Rahmen von Kulturland Brandenburg