Schmiede Schulpig

Leerstandsaktivierung im ländlichen Raum

Die ehemalige Schmiede Schulpig in Luckenwalde wird derzeit von uns als Werkstatt und Reallabor genutzt. Es handelt sich um eine zuletzt leer stehende Kunstschmiede, die ihren Betrieb schon vor einigen Jahren eingestellt hat. Noch vorhanden ist die alte Infrastruktur, allerdings in einem desolaten Zustand und teils unbrauchbar. So gibt es zwar Strom, aber kein fließendes Wasser, es gibt einen alten Holzofen in der Werkstatt, der allerdings nicht mehr genutzt werden darf. Das Gebäude liegt in einem Hinterhof unweit des Luckenwalder Boulevards und stammt aus der Gründerzeit, als Wohnen und Arbeiten noch unmittelbar zusammengedacht wurden. Derzeit wird das Vorderhaus saniert und wieder einer Wohnnutzung zugeführt, was für uns die Frage nach der Nutzungsperspektive des Ensembles aufwirft, da die urbane Nutzungsmischung auch Konfliktpotenzial in sich birgt.

Für uns ist diese Ausgangslage zugleich der Anlass eines Experiments. Wie können wir mit den vorhandenen Bedingungen agieren? Wir nähern uns behutsam den Gegebenheiten, versuchen das Gebäude, seine Geschichte und Eigenheiten zu dechiffrieren. Wir wollen Nutzungen aus der Geschichte des Ortes ableiten, statt ihm diese aufzuoktroyieren. Das Bauen im Bestand, die Leerstandsaktivierung und Umnutzung sind Prozesse, die sich in einer kontinuierlichen und langfristigen Auseinandersetzung ausbilden und Zeit benötigen.