GROßE PAUSE

Aktivierung einer Bühne, zirkulärer Bau


Auf dem Gelände des neuen Arbeits-, Wohn- und Kulturstandorts große pause in Zehdenick treffen ganz unterschiedliche Akteur:innen aufeinander: ein gemeinnütziger Verein, eine Co-Working-GmbH und eine entstehende Wohnungsgenossenschaft. Mit ihren verschiedenen Erwartungen prallen auch Ideen zur Gestaltung der gemeinsamen Freiflächen aufeinander – gemeinsam mit rurbane realitäten suchten wir nach einer Form, die verbindet.

Ursprünglich sollte ein neuer Treffpunkt mit Außenwirkung entstehen, eine zusätzliche Architektur neben den bestehenden Strukturen. Doch beim Rundgang und in den Gesprächen vor Ort wurde klar: Die Lösung lag direkt vor uns. Die vorhandene Bühne bot alles – Sichtbarkeit von allen Eingängen, Wetterschutz, Infrastruktur – und dazu das starke Bild, das Publikum selbst auf die Bühne zu setzen.

Aus dieser Erkenntnis entwickelte sich ein Umnutzungskonzept, das Bestehendes aktiviert und Materialien neu interpretiert. Eine Treppe aus alten Dachbalken und neuen Bohlen verbindet Innen- und Außenraum und wird gleichzeitig zur Tribüne. Die Ständerwerkkonstruktion verwandelte sich in eine Bar, verkleidet mit Sperrholzplatten und Schultafeln. Zerlegte Schultische fanden als robuste Arbeitsflächen oder als lange Tafel ein neues Leben. Und alte Fensterrahmen wurden zu Lichtobjekten, die nun als „Leuchttürme“ die Eingänge markieren. So wurde die Bühne zum Herzstück des Areals – ein Ort des Zusammenkommens.

Der Umbau passierte in einer gemeinsamen Bauwoche – bewusst als offener Prozess. Die Bühne wächst weiter: barrierefreie Rampe, abschließbare Klappen oder ein szenisches Lichtkonzept sind nur erste Skizzen des Kommenden. Eine Architektur im Werden.


August 2025 / zusammen mit rurbane realitäten / Aufraggeber: Großraum e.V.